Auswahl eines Trommelfilters

Die Auswahl eines Trommelfilters ist komplexer, als es zunächst den Anschein hat. Die meisten Hersteller geben eine maximale Durchflussrate an, für die ein Trommelfilter geeignet ist. Seltsamerweise erwähnen nur wenige Hersteller, bei welchem Verschmutzungsgrad (z.Bsp.  Schwebstoffe) diese maximale Durchflussrate gilt!

Ein Trommelfilter, der für einen schwach besetzten Teich mit einer maximalen Durchflussrate von 25m³/h ausgelegt ist, wird in einer stark besetzten Fischzuchtanlage 25m³/h über einen längeren Zeitraum nicht bewältigen können. Bei guten Filtern wird daher angegeben, bei welcher Verschmutzungsbelastung ein maximaler Durchfluss erreichbar ist. Der Verschmutzungsgrad wird in Milligramm Feststoffe pro Liter Wasser ausgedrückt. Für Teiche wird oft mit einem Wert von 10 mg/l und für Fischzuchtanlagen mit 25 mg/l gerechnet. Für Fischfarmen werden jedoch viele kurze Spülintervalle, die Zeit zwischen zwei Spülungen, verwendet. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Trommelfilter alle 2~3 Minuten gespült wird, selbst kontinuierlich gespülte Trommelfilter sind in Fischfarmen üblich. Bei Teichen ist ein Spülintervall zwischen 5 und 60 Minuten häufiger anzutreffen.

Es wird empfohlen, dass ein Trommelfilter nicht mit seiner maximalen Durchflussrate arbeitet. Als Beispiel nehmen wir eine Wasserdurchflussrate von 25m³/h. Wenn wir zwei Filter wählen können, ein Modell für 25m³/Std. und ein Modell für 50m³/Std., dann ist das 50m³/Std.-Modell vorzuziehen. Dieser Filter spült viel seltener als sein kleiner Bruder (weniger als 50%!) und der Filter filtert auch feiner als sein kleiner Bruder*. Durch weniger häufiges Spülen sinkt der Wasser- und Energieverbrauch drastisch. Die Platten schmieren auch weniger schnell und der Filter erfordert weniger Wartung.

Ein zu großer Trommelfilter ist jedoch auch nicht zu empfehlen, da er sehr fein filtert, obwohl diese Platten eine relativ grobe Maschenweite haben. Wir empfehlen, einen Filter zu wählen, der mit 50% bis 75% seiner Kapazität belastet ist.

Ein Trommelfilter kann mit Filterplatten mit verschiedenen Maschenweiten ausgestattet werden. Wir empfehlen eine Maschenweite zwischen 70 und 100 Mikron. Eine feinere Filterung führt nicht nur zu einer beträchtlichen Erhöhung der Anzahl der Spülungen, sondern sorgt auch dafür, dass der biologische Filter weniger Leistung bringt! Ein biologischer Filter braucht organische Verschmutzung, um richtig zu funktionieren. Wenn man zu fein filtert, ist nicht genug organische Verschmutzung vorhanden, was die Leistung des biologischen Filters verringert.

*Die Tatsache, dass ein Trommelfilter mit Filterplatten mit einer Maschenweite von z.B. 100 Mikron ausgestattet ist, bedeutet nicht, dass er nicht (viel) feiner filtern kann. Das Ausmaß, in dem dieses Phänomen auftritt, hängt vom Spülintervall ab. Je länger das Spülintervall, desto feiner wird ein Trommelfilter filtern. Wenn ein Filterpaneel verschmutzt wird, werden die Maschen des Filtergewebes teilweise geschlossen. Ein Loch von z.B. 100 Mikron wird dann teilweise blockiert, so dass auch feinere Teile aufgefangen werden.